Bezüge zur Kunst

DIE VILLA

Die Hauptfassade der Villa trägt ein für die vicentinische Architektur der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts typisches Gesicht.

Das die Ostansicht prägende Element ist eine dreieckige Giebelplatte, die das Wappen der Familie sowie eine Inschrift (“REI RUSTICAE INCREMENTO ET AGRICOLARUM COMMODO ANTONIUS GARBINATUS HIERONYMI FILIUS EXCITAVIT MDCLXXII“). Betont wird die Fassade durcheine Reihe von ionischen Lisenen, deren Säulen durch eine Ballustrade miteinender verbunden sind und die oberhalb des bossirenden Bandes die ganze Höhe des Erdgeschosses einnimmt.
Im übrigen ist die Fassade symmetrisch aufgebaut und wird durch einige dekorative Elemente schlichter Eleganz, durch Maskaronen, Bögen und schöne die Fenster umgebende Rahmungen vervollständigt.

Auf der nach Süden hin liegenden Aussenseite des Gebäudes befindet sich auf Höhe der ersten Etage eine mit Fresken bemalte Sonnenuhr.

Die verbleibenden Hausansichten werden bestimmt durch einige Fenster, die wie die bereits beschriebenen von sehr schönen Rahmen eingefasst werden. Vor den Fenstern sind Vergitterungen aus dem frühen19. Jh. angebracht, die zu ihrer Zeit die dort vorher angebrachten zu ersetzen hatten.

Im inneren der Villa, in der großen Eingangshalle befinden sich vier genau symmetrisch angeordnete Türen, die Einlass zu den seitlich liegenden Zimmern gewähren.
Die dem Eingang gegenüberliegende Wand öffnet sich in einer zweibögigen Dyade mit einer Pfeile in der Mitte. Oberhalb der Bögen befinden sich zwei Maskarons. Durch die beiden Bögen gelangt man zu der Treppe, die im Inneren der antiken “torre colombara” untergebracht ist.
Aufwendig gearbeitet sind auch die Kamine von denen der, der sich in dem nach Nord-Westen liegenden Zimmer befindet der wertvollste und schönste ist. Er stammt aus dem 16. Jh. und ist aus rotem Marmor “veronese” gemacht.

Alle anderen oben beschriebenen Einzelheiten sowie die Friese sind aus einem für Vicenza typischen Stein gearbeitet.

DAS NEOGOTISCHE GEBÄUDE UND DAS TREIBHAUS

Wir haben schon Gelegenheit gehabt auf die anzunehmende Entwicklung des beschriebenen Anwesens näher einzugehen, dessen besondere Bedeutung in der Kombination von wertvollen originall-gotischen Elementen aus rotem Marmor “veronese” und Elementen des frühen 19. Jh. aus einem für Vicenza typischen Stein liegt.

Die Hauptansicht (im Süden) wird dominiert von einem beachtenswerten Triforum mit doppelzähnigem Rahmen und Zwickel an dessen Bogenspitzen sich gekrümmte Dreilapppen befinden, die ihrseits Teil des weiten nach vier Zentren, die durch die von Nägeln durchbohrten Patère flankiert werden, hin gekrümmten Bogenrückens sind.

Das Triforum ist so angeordnet, daß es sich in einem rechten Winkel zu spiegeln scheint. Den die vier Zentren flankierenden Patère entsprechen im ersten Stock die in vier Felder unterteilten Fenster mit Rahmen in Karomuster.
Außerdem beachtenswert ist die Gebäudeansicht von Westen, die geprägt wird durch drei einzelne von einem doppelzähnigen Rahmen umgebene Monoforen, deren gekrümmte mehrlappige Bögen durch, von ebenfalls von Nadelndurchbohrte Patère flankierten, Zwickeln überragt werden. Darüber befinden sich die gleichen vierfeldrigen Fenster wie auf der Südseite.

Ein elegantes, aus einer Reihe dreilappiger gekrümmter Bögen gebildetes Rahmenfries beschliesst die Süd- und Westfassade zu den Seiten hin.

Fenster- und Türfluchten der Nord- und Südfassade werden von einfachen Elementen aus einem für die Stadt Vicenza typischen Stein eingerahmt. Die Fenster sind mit aus den ersten Jahren des 19.Jh. stammenden Vergitterungen versehen, ebenso wie die der oben beschriebenen Villa.

Das Gewachshaus, dessen Gesicht nach Süden hin gerichtet ist, ist mit acht Öffnungen mit Oberlicht versehen. Auf der Westseite in Richtung der Einfriedungsmauer entlang der Haptstrasse findet man einige eine elegante Reihe bildende original gotischer Kapitelle, die einen niedrigen Säulengang überragen und sich bis zu einem schönen schmiedeeisernen Tor in der Einfriedungsmauer fortsetzen.

DAS BAUERNHAUS IM NORDEN

Die Fenster im 1. Stock werden durch einfache, schlichte Elemente aus vicentinischem Stein eingefasst und sind mit Vergitterungen versehen, die ein Rombusmuster bilden und aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts stammen.
Elegant ist die nördliche Fassade aus dem 19. Jh., bei deren Bau Motive aus dem 18. Jh. aufgenommen wurden.
Sie besitzt zwei rechteckige, zwischen zwei ovalen angeordnete Fenster. Alle vier Fenster sind vergittert.
Die ursprünglichen Fensterhöhlen im Erdgeschoss sind ausschliesslich aus Backstein und einem leicht gekrümmten Archtraven aufgebaut.

DAS WIRTCHAFTSGEBÄUDE IM SÜDEN

Das aktuelle Gebäude ist zwischen 1813 und 1829 errichtet worden und damit an die Stelle eines in seinen Dimensionen dem soeben beschriebenen Bauerhauses gleichenden Baus getreten.

Ein sehr eleganter aus fünf dorischen Säulen bestehender Gang stützt ein bemerkenswert schönes neoklassisches Gebälk aus vicentinischem Stein.
Alle Tür- und Fensterhöhlungen werden von einfachen schlichten steinernen Elementen eingefasst. Die Fenster sind mit Vergitterungen versehen, die ein Rombusmuster bilden, so wie die des nördlichen bereits beschriebenen Bauernhauses.
Das Erdgeschoss ist in eine Vielzahl Räumen unterteilt. Im ersten Stock befindet sich lediglich ein großer Raum, der zu seiner Zeit der Seidenraupenzucht diente.

DIE EINFRIEDUNGSMAUER

Bestehend aus abwechselnd angeordneten Schichten aus Ziegeln bzw. Flusskieselsteinen erinnert sie in Anlage und Aufbau an die Nordansicht des Komplexes. Ein dreieckiges Gesims aus Stein überragt die Mauer im Westen, in Richtung der Hauptstrasse. Elegante schmiedeeiserne Tore sowohl für Fußgänger als auch getrennt davon für Fahrzeuge ermöglichen den Zugang zum Gelände der Villa.